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News und Wissen für dich: Hier erfährst du Neues aus der Welt von Faktor D und bekommst spannende Inputs von Expert*innen aus der Demokratiewelt.

13.8.2025
Online-Veranstaltung

Bibliotheken im Visier – und was jetzt zu tun ist

Gezielte Anfeindungen erfordern klare Antworten: Matthias Müller zeigt auf, wie Bibliotheken im wachsenden Kulturkampf Haltung zeigen und demokratische Räume sichern.

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13.8.2025
Strategieimpuls

Bibliotheken im Visier – und was jetzt zu tun ist

Gezielte Anfeindungen erfordern klare Antworten: Matthias Müller zeigt auf, wie Bibliotheken im wachsenden Kulturkampf Haltung zeigen und demokratische Räume sichern.

Strategieimpuls
Online-Veranstaltung
Mission #3

Disclaimer von Faktor D zur politischen Sprache im DACH-Raum: Begriffe wie «rechts» oder «gegen rechts» haben in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterschiedliche Bedeutungen – historisch, politisch und emotional. In Deutschland beziehen sie sich oft auf autoritäre und rechtsextreme Bewegungen und «gegen rechts» wird als klare Haltung gegen diese Gefährdung verstanden. Während in Österreich zwar die zivilgesellschaftliche Tradition des «gegen rechts» stark ist, wird der Begriff «rechts» ambivalenter eingesetzt. So werden neben Österreich vor allem in der Schweiz auch konservative oder demokratisch legitime Positionen mit «rechts» beschrieben und kaum mit Extremismus gleichgesetzt. Wir bitten um eine kontextbewusste Interpretation.

Eine wachsende Bedrohung

Der Kulturkampf von rechts ist keine neue Erscheinung. In den letzten Jahren hat er sich jedoch spürbar verschärft und professionalisiert. Seit vielen Jahren gehört er zum ideologischen Werkzeugkasten der „Neuen Rechten“ und ist heute fester Bestandteil rechtsextremer Strategien, nicht nur in Deutschland. Was auf dem Spiel steht, ist nichts weniger als die demokratische Gesellschaft selbst. Es geht in diesem Kulturkampf darum, in allen gesellschaftlichen Bereichen progressive gesellschaftliche Entwicklungen rückgängig zu machen und emanzipatorische Kräfte zu stoppen, die angeblich „das Volk“, „die Identität“, „die Familie“, „die Heimat“, „die Kultur“ etc. bedrohen und zersetzen. Die „Neue Rechte“ will so auch politisch an Einfluss gewinnen und ihre Vorstellungen umsetzen. Ihre Strategie ist es, antidemokratische Inhalte vor allem auf publizistischen Wegen in die Gesellschaft hineinzutragen und die Grenzen dessen zu verschieben, was gelesen und gesagt werden kann. Bibliotheken sind davon direkt betroffen – als öffentliche Räume für Debatte, Bildung und Begegnung.

Rechtsextreme Akteur*innen haben längst erkannt, wie symbolträchtig Bibliotheken sind: Lesungen queerer Literatur werden mit parlamentarischen Anfragen attackiert, Mitarbeitende sehen sich bei Veranstaltungen mit gezielten Störungen oder Provokationen konfrontiert, Bücher werden beschädigt, rechte Propagandamaterialien heimlich platziert, Raumanmietungen erfolgen unter Tarnung und mit dem Ziel, die Institution zu instrumentalisieren. Dass auch Bücher von rechten bzw. rechtsextremen Autor*innen über Bestsellerlisten in die Regale gelangen, zeigt wie vielfältig die Herausforderungen sein können.

In der Vergangenheit reagierten Bibliotheken pragmatisch auf Störungen und Einschüchterungen: Bücher wurden ersetzt, beschädigte Medien still repariert, Beschwerden abgewehrt. Doch zunehmend erkennen sie: Es reicht nicht aus, nur Symptome zu behandeln. Denn die Vorfälle nehmen zu, folgen einer politischen Strategie und zielen darauf ab, demokratische Räume zu delegitimieren sowie Akteur*innen zu verunsichern.

Öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken sind demokratische Einrichtungen, die für eine pluralistische und offene Gesellschaft stehen. Sie sind Orte der Aufklärung, der Begegnung und des Miteinanders. Daher gilt es, sie zu schützen. Wenn demokratische Werte infrage gestellt oder angegriffen werden, müssen diese Orte sich klar positionieren und deutlich Haltung zeigen. Das klappt am besten, wenn sich Bibliotheken auf den Kulturkampf konzeptionell und strukturell vorbereiten.

Demokratisches Leitbild als Grundlage

Ein wirkungsvoller Schutz gegen rechte oder rechtsextreme Anfeindungen und Angriffe beginnt mit Klarheit im Selbstverständnis sowie mit der Umsetzung in die Praxis. Das kann bedeuten: Die Bibliothek hat ein Leitbild, das nicht nur gemeinsam erarbeitet, sondern auch gelebt wird. Daraus ergeben sich Instrumente, die konkret schützen:

  • Haus- und Benutzungsordnungen mit Antidiskriminierungsklauseln schaffen rechtssichere Grundlagen, um bei diskriminierendem Verhalten einzuschreiten.
  • Ausschlussklauseln in Veranstaltungseinladungen verhindern, dass bekannte Rechtsextreme als Gäste oder Wortführende auftreten können.
  • Sorgfältige Vergabepraxis bei Raumanmietungen, die politische Einflussnahmen von rechts präventiv ausschließt.
  • Regelungen für Bild-, Ton- und Videoaufnahmen, um die missbräuchliche Nutzung durch Rechtsextreme einzuschränken.
  • Krisenpläne und abgestimmte Kommunikation für Störfälle, um die Deutungshoheit nicht zu verlieren.
  • Gemeinsam erarbeitete Vereinbarungen zum souveränen Umgang mit rechten Medien im Bestand gibt den Mitarbeitenden Orientierung und schafft Argumentationssicherheit, beispielsweise bei Anfragen von Nutzer*innen.

Diese Maßnahmen entfalten aber nur dann ihre volle Wirkung, wenn sie nicht allein von der Leitung beschlossen, sondern im Team gemeinsam entwickelt und getragen werden. Mitarbeitende müssen in die Prozesse einbezogen sowie geschult und sensibilisiert werden – nicht als Reaktion auf Vorfälle, sondern präventiv. Nur so entsteht die Handlungssicherheit, die im Ernstfall gebraucht wird. Demokratische Räume lassen sich nicht allein durch Regeln und Maßnahmen auf dem Papier verteidigen, sie brauchen Menschen, die wissen, warum und wie sie Haltung zeigen.

Erfahrungen aus der Praxis

Zahlreiche Bibliotheken zeigen bereits, wie es geht:

  • Nach Zerstörungen von Publikationen, die u.a. über Rechtsextremismus aufklären, initiierte die Stadtbibliothek des Berliner Bezirks Tempelhof-Schöneberg eine Veranstaltungsreihe mit betroffenen Autor*innen – so führte der Angriff dazu, Aufklärung über Rechtsextremismus eine Bühne zu geben.
  • Die Zentral- und Landesbibliothek Berlin setzte mit goldglänzenden Rettungsdecken (Symbol der VIELEN, einem Kunst- und Kulturnetzwerk) ein ästhetisches Zeichen für Solidarität und verband es mit politischen Statements.
  • Ein bundesweiter Zusammenschluss von Bibliotheken unter dem Netzwerk „Medien an den Rändern“ organisiert Austausch über Bestandsfragen, ethische Leitlinien und Strategien gegen rechte Einflussnahme.

Diese Beispiele zeigen: Isolation macht verletzlich – Vernetzung macht stark.

Perspektiven und nächste Schritte

Bibliotheken sind kein Zufallsziel rechter und rechtsextremer Angriffe, sondern gezielt gewählte Orte. Als sichtbare, zugängliche und diverse Räume stehen sie im Zentrum dessen, was antidemokratische Kräfte zurückdrängen wollen. Doch Bibliotheken sind diesen Angriffen nicht hilflos ausgeliefert. Wenn sie sich auf die eigene demokratische Verantwortung besinnen, sich organisatorisch absichern und mit anderen vernetzen, können sich Bibliotheken nicht nur schützen, sondern aktiv als Gegenpol im Kulturkampf fungieren.

Es braucht dafür einen ersten, bewussten Schritt: Sich im eigenen Team mit dem Auftrag und mit den Werten der Einrichtung auseinanderzusetzen. Daraus folgen mit der Zeit die richtigen Maßnahmen – individuell angepasst an Größe, Standort und politische Lage. Nicht alles muss auf einmal geschehen, aber einen Anfang zu machen ist entscheidend!

Den öffentlichen Raum sollten demokratische Positionen dominieren. Bibliotheken sind weit mehr als Dienstleisterinnen für Bücher – sie sind demokratische Infrastruktur und brauchen unseren aktiven Schutz!

Konkrete Hilfestellungen

Wie umgehen mit rechten Medien? Was tun, wenn Rechtsextreme damit drohen, eine geplante Lesung zu stören? Wie reagieren, wenn Bücher, die rechtsextreme Strategien analysieren, gezielt zerstört werden? Welche Handlungsspielräume haben Bibliotheken, wenn Rechtsextreme versuchen, Räume für ihre Veranstaltung bei ihnen anzumieten?

Die Handreichung der MBR „Alles nur leere Worte? Zum Umgang mit dem Kulturkampf von rechts in Bibliotheken“ nimmt diese Herausforderungen für Bibliotheken in den Blick. Die Broschüre stellt konkrete Anregungen, Tipps und Praxisbeispiele vor, die Akteur*innen vor Ort dabei unterstützen, eigene Handlungsstrategien zu entwickeln.

https://www.mbr-berlin.de/publikationen/alles-nur-leere-worte-zum-umgang-mit-dem-kulturkampf-von-rechts-in-bibliotheken-2023/

6.8.2025
Strategieimpuls

Kulturkämpfe in Bibliotheken souverän meistern

Welche Strategien sich in Schweden laut einer langjährigen Studie bewährt haben, um als Bibliothek demokratisch und offen zu bleiben.

Strategieimpuls
Online-Veranstaltung
Mission #3

Wie eine Kinderlesestunde zur Frontlinie des Kulturkampfes wurde

Im Herbst 2022 nahm die normalerweise ruhige Sitzung des lokalen Parlaments in Kalmar eine unerwartete Wendung. Die kleine Gemeinde in Südschweden geriet plötzlich in einen politischen Sturm – aufgrund einer Veranstaltung für Kinder in der lokalen Bibliothek.

Der Auslöser war die Drag Story Hour – ein Programm, bei dem Dragqueens Kindern Geschichten vorlesen. Für den Vertreter der rechtsextremen Schwedendemokraten (SD) war diese Veranstaltung inakzeptabel. Er kritisierte sie scharf und forderte ihre Absage. Seine Aussagen riefen schnellen Widerspruch bei politischen Gegnern, Journalisten und Wissenschaftlern im ganzen Land hervor, die sowohl seine Argumentation als auch die Vorstellung infrage stellten, dass Politiker in die tägliche Programmgestaltung öffentlicher Bibliotheken eingreifen sollten.

Der Konflikt in Kalmar war kein Einzelfall. In den letzten Jahren hat die Drag Story Hour in Gemeinden überall in Schweden hitzige Debatten ausgelöst, ganz im Einklang mit einem internationalen Trend. In den Vereinigten Staaten haben ähnliche Veranstaltungen heftige Gegenreaktionen von rechts ausgelöst, zeitgleich mit einer Welle von Buchverboten – viele davon zielten auf Werke mit LGBTQ+-Themen ab. Drag Story Hour berührt denselben kulturellen Nerv, indem sie traditionelle Vorstellungen von Gender und Sexualität in öffentlichen Räumen – und das vor Kindern – infrage stellt. Für einige ist es eine fröhliche Feier der Vielfalt; für andere eine bewusste Provokation – ein Auslöser im Kulturkampf. Diese gegensätzlichen Ansichten wurden auch in Schweden deutlich, wodurch öffentliche Bibliotheken und insbesondere deren Kinderprogramme ins Zentrum der landesweiten Kulturdebatten gerieten.
Diese Entwicklung wirft beunruhigende Fragen auf: Was geschieht, wenn Bibliotheken, eigentlich Orte des Lernens und des Zugangs zur Kultur, zu ideologischen Schlachtfeldern werden? Wie beeinflusst dies ihre Rolle in der Förderung demokratischer Strukturen und dem Zugang zu Informationen? Und wie können sie in der gegenwärtigen politischen Lage sichere Räume für alle bleiben?

Auf dem Spiel steht nicht nur eine einzelne Vorleseveranstaltung, sondern die grundlegende Frage, wie öffentliche Institutionen mit einer zunehmend polarisierten politischen Landschaft umgehen sollen – geprägt vom Wiedererstarken der radikalen Rechten, einer Vertiefung wertebasierter Spaltungen und einer wachsenden Bereitschaft, Angst als politische Waffe einzusetzen.

Eine Strategie für Bibliotheken im Kulturkampf

Basierend auf mehreren Studien haben meine Kolleginnen und Kollegen und ich festgestellt, dass Bibliotheken im Kulturkampf am besten bestehen, indem sie Kontroversen nicht ausweichen, sondern antagonistische Spannungen in demokratische Dialoge verwandeln. Statt bei Angstkampagnen zurückzuweichen, sollten Bibliotheken auf Transparenz, sachliche Argumentation und strukturierten Dialog setzen. Das entschärft nicht nur Spannungen, sondern demonstriert der Gemeinschaft zugleich demokratisches Engagement. Die Superkraft dieses Ansatzes? Öffentliche Institutionen bleiben für alle zugänglich und beugen sich nicht Einschüchterungsversuchen. Konkret bedeutet dies:

  • Zu Veranstaltungen wie Drag Story Hour stehen, mit klaren, verständlichen Erklärungen zu ihrem Zweck und Wert.
  • Sichere, strukturierte Foren anbieten, in denen alle Seiten gehört werden können – ohne Belästigung oder Hassrede.
  • Mitarbeitende schulen, um Konfrontationen zu bewältigen und Diskussionen zu moderieren.
  • Partnerschaften mit zivilgesellschaftlichen Gruppen eingehen, die helfen können, Veranstaltungen zu moderieren und abzusichern.

Hindernisse:

  • Politischer Druck und Drohungen könnten Mitarbeitende verunsichern.
  • Falschinformationen verbreiten sich schneller als offizielle Stellungnahmen.
  • Manche Akteure lehnen Dialog vollständig ab und bevorzugen öffentliche Skandale vor Gesprächen.

Tipps für die Umsetzung in größerem Umfang:

  • Vorab einen Krisenplan entwickeln, damit Mitarbeitende genau wissen, was im Falle einer Herausforderung zu tun ist.
  • Storytelling und Erfahrungsberichte aus der Gemeinschaft nutzen, um kontroversen Programmen ein menschliches Gesicht zu verleihen.
  • Bündnisse mit anderen kulturellen Institutionen eingehen, um eine gemeinsame Front zu präsentieren.

Zusammengefasst geht es bei der Verteidigung der Drag Story Hour nicht nur um einen Nachmittag mit Geschichten – es ist ein Test, ob öffentliche Bibliotheken in Zeiten politischer Polarisierung demokratische Räume bleiben können. Die richtige Strategie stellt sicher, dass Bibliotheken die politischen Herausforderungen unserer Zeit nicht nur bestehen, sondern aktiv dazu beitragen, demokratische Prozesse und Praktiken zu fördern und zu stärken.

Die Kernbotschaft lautet: Zu den Programmentscheidungen stehen – offen, klar und wertebasiert – und gleichzeitig strukturierte Räume für respektvolle Debatten schaffen.

Ziel sollte es sein, die Türen offen, die Gespräche lebendig und den demokratischen Raum der Bibliotheken intakt zu halten.

6.8.2025
Strategieimpuls

Umgang mit Druck und Einflussnahme am Beispiel der PBZ Pestalozzi-Bibliothek Zürich

Haltung zeigen, auch unter Druck: Die PBZ Zürich zeigt, wie Bibliotheken mit Kritik, Kontroversen und gesellschaftlicher Vielfalt umgehen können.

Strategieimpuls
Online-Veranstaltung
Mission #3

Haltung zeigen – Haltung bewahren

Wir leben in einer vielfältigen, pluralistischen Gesellschaft, in der unterschiedlichste Meinungen, Lebensweisen und Weltanschauungen aufeinandertreffen. Wer in einem solchen Umfeld Orientierung geben möchte, darf und soll klar Stellung beziehen – auch und gerade als öffentliche Bibliothek. Bibliotheken sind Orte des Wissens, des Austauschs und der Meinungsbildung. Wer hier Haltung zeigt, signalisiert Wertebewusstsein und gesellschaftliche Verantwortung. Gleichzeitig macht man sich damit angreifbar. Kritik und Gegenwind sind nicht nur möglich, sondern oft wahrscheinlich. Umso wichtiger ist es, eine Haltung nicht nur zu präsentieren, sondern sie auch unter Druck konsequent zu wahren.

Gut vorbereitet sein – Grundsätze schaffen

Eine stabile Haltung entsteht nicht von selbst. Sie basiert auf klar definierten Grundsätzen, die von allen Mitarbeitenden verstanden, mitgetragen und gelebt werden. Es lohnt sich daher, innerhalb der Bibliothek über Werte und ethische Leitlinien zu sprechen, diese gemeinsam zu entwickeln und schriftlich festzuhalten. Hilfreiche Orientierung bietet z.B. der Ethikkodex von Bibliosuisse, der anhand konkreter Praxisbeispiele wertvolle Impulse gibt.
Diese Haltung sollte nach aussen sichtbar sein, etwa in Form eines Leitbilds, eines Positionspapiers oder auf der Website. Das schafft Transparenz und Verbindlichkeit: die Kundschaft weiss, wofür die Bibliothek steht, und Entscheidungen zu Veranstaltungen oder Angeboten können leichter konsistent und nachvollziehbar getroffen werden.
Bereits bei der Planung neuer Angebote oder Events lohnt es sich, mögliche Reaktionen im Voraus zu bedenken: könnte das Vorhaben kontroverse Diskussionen auslösen? Wenn ja, sollten Argumente und Erklärungen bereitstehen, die Sinn und Zielsetzung deutlich machen. Ebenso hilfreich ist es, sich auf kritische, auch provokante Fragen („nasty questions“) vorzubereiten. Wer diese Szenarien schon im Vorfeld durchdacht hat, ist bei Presseanfragen oder plötzlichen Kontroversen nicht überrascht und kann souverän reagieren.

Kontroversen aushalten – Grenzen setzen

Kommt es tatsächlich zu einer öffentlichen Debatte oder gar zu einem Shitstorm, gilt vor allem eines: Ruhe bewahren. Viele Kommentare in sozialen Medien oder Zeitungen sind emotional aufgeladen, einseitig und haben oft nur eine kurze Halbwertszeit. Es ist in den meisten Fällen klüger, gezielt zu kommunizieren, die eigene Haltung sachlich zu bekräftigen und sich nicht in jede Diskussion hineinziehen zu lassen.
Trotzdem gibt es Grenzen, die unbedingt zu respektieren sind. An erster Stelle stehen der Schutz und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Niemand sollte sich im Arbeitsumfeld bedroht oder zu unsicher fühlen. Wird diese Grenze überschritten, darf und soll eine Bibliothek Massnahmen ergreifen – bis hin zur Absage einer Veranstaltung. Das ist kein Zeichen von Prinzipienlosigkeit, sondern Ausdruck von Fürsorge und Professionalität. Haltung zu bewahren bedeutet nicht, alle Risiken um jeden Preis in Kauf zu nehmen, sondern verantwortungsvoll abzuwägen.

Beispiele aus der Praxis der PBZ Pestalozzi-Bibliothek Zürich

Die PBZ hat – wie viele andere Bibliotheken auch – in den letzten Jahren erlebt, wie stark gesellschaftliche Diskussionen bestimmte Angebote polarisieren können. Besonders deutlich zeigte es sich bei den Drag Story Times: Drag-Künstlerinnen und -Künstler lasen Kindern Geschichten vor, in denen unterschiedliche Rollenbilder und Lebensentwürfe thematisiert wurden. Die Veranstaltung wurde von Sicherheitskräften und Polizei begleitet, um mögliche Störungen zu verhindern. Tatsächlich beschränkten sich fast alle kritischen Reaktionen auf den online Bereich, während die Veranstaltung vor Ort insgesamt ruhig und positiv verlief.
Auch religiöse Themen führen regelmässig zu Diskussionen. Manche Stimmen bemängeln, dass christliche Werte zu wenig vertreten seien, während andere fordern, Bücher oder Schriften ihrer jeweiligen religiösen Führer in den Bestand aufzunehmen. Hier gilt es, Neutralität und Vielfalt zu wahren, ohne die eigenen Grundsätze zu verlassen.
Ein weiteres Beispiel sind Computer- und Videospiele: Viele Nutzerinnen und Nutzer schätzen dieses Angebot, doch manche Eltern empfinden es als unvereinbar mit ihrem Bild einer klassischen Bibliothek. Auch hier entstehen immer wieder Gespräche und Kritik – aber auch die Chance, die eigene Rolle als moderne, lebensnahe Bibliothek zu erklären.

Eine Haltung, die trägt

Eine Bibliothek, die ihre Haltung klar definiert, regelmässig überprüft und offen kommuniziert, verfügt über ein stabiles Fundament. Diese Haltung gibt Sicherheit, gerade in schwierigen Situationen. Sie ermöglicht, gelassen zu reagieren, besonnen zu handeln und nicht bei jedem Gegenwind ins Wanken zu geraten.
Die Investition in diese Grundsatzarbeit lohnt sich in jeder Hinsicht. Wer seine Werte kennt, regelmässig reflektiert und offen vertritt, kann souverän Orientierung geben – und genau das ist eine der zentralen Aufgaben moderner Bibliotheken: Räume für Wissen, Dialog und Respekt zu schaffen, die auch in einer pluralistischen Gesellschaft Halt geben.

22.6.2025
News

Open Call für ersten Skalierungsprozess gestartet

Wir suchen deine Ideen für gute Demokratieprojekte in Bibliotheken. Sie haben die Chance, Teil unseres ultimativen Demokratie-Guides für Bibliotheken zu werden.

News
Mission #3

Der erste Skalierungsprozess verfolgt das Ziel, Bibliotheken in ihrer Rolle als demokratische Orte zu stärken. Dafür soll ein digitaler Guide als anwendungsorientierte, niedrigschwellige und gut verbreitbare Hilfestellung entstehen und stark verbreitet werden. Ein wichtiger Teil des Guides werden konkrete Ideen für Demokratieprojekte sein, die Bibliotheken direkt für ihre Nutzer*innen umsetzen können. Genau dafür suchen wir noch bis zum 17.08. deine erfolgserprobten Projektideen in einem großen Open Call!

19.6.2025
News

Start der Mission #3: Bibliotheken als Demokratieorte stärken

Wir unterstützen Bibliotheken dabei, ihre Rolle als Foren politischer Bildung und demokratischer Auseinandersetzung zu festigen.

News
Mission #3

Bibliotheken sind mehr als Orte für Bücher – sie sind mancherorts die letzten öffentlichen Räume, in denen Menschen unabhängig von Herkunft, Alter oder sozialem Status zusammenkommen können. Genau darin liegt ihre demokratische Kraft: Bibliotheken bieten Zugang zu Wissen, schaffen Raum für Begegnung und ermöglichen Debatten. Doch dieses Potential wird vielerorts noch nicht ausgeschöpft – oder ist durch politische Einflussnahmen oder Ressourcenmangel bedroht. Mit Mission #3 wollen wir das ändern: Wir rufen Akteur*innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz auf, ihre Ideen, Expertisen und Energien dazu einzubringen. Hier gibt es mehr Informationen.

12.5.2025
News

Open Call für Mitmacht 2025 gestartet

Noch bis zum 15. Juni suchen wir wieder Beiträge für das Demokratiefestival für kollektive Strategien.

News
Mitmacht

Nach dem erfolgreichen Start von Mitmacht im letzten Jahr, geht unser Demokratiefestival diesen November in die zweite Runde: Vom 19. bis 22. November kommen Expert*innen aus der gesamten deutschsprachigen Demokratiewelt in Wien zusammen, um sich abzustimmen: Wie können wir als demokratische Kräfte zielgerichtet an einem Strang ziehen, um so schneller, resilienter und wirksamer zu werden? Für das Programm suchen wir in einem Open Call noch bis zum 15. Juni Beitragsideen zu Good Practices und vielversprechenden strategischen Ansätzen. Der Open Call richtet sich an Akteur*innen aus der deutschsprachigen Demokratiewelt, insbesondere aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Eingeladen sind Expert*innen aus den Sektoren Wissenschaft, Zivilgesellschaft, Verwaltung, Politik & Parteien, Wirtschaft, Bildung, Medien, Sport, Kultur, Glaubensgemeinschaften und Justiz. Hier erfährst du alles weitere zum Open Call.

9.5.2025
Strategieimpuls

Lasst es raus! Für eine demokratische Emotionskultur

Man sollte den Feinden der Demokratie nicht die Emotionsdominanz überlassen. Der Politik- und Kommunikationsberater Johannes Hillje plädiert für eine demokratische Integration von Wut und Angst – sowie neue Hoffnung.

Strategieimpuls
Online-Veranstaltung

Die „richtigen“ Inhalte bedürfen keiner Emotionalisierung. Sie würden allein kraft ihrer Sinnhaftigkeit die Menschen überzeugen. Dieser „Pathos der Nüchternheit“ (Theodor Heuss) ist in Deutschland ein Markenzeichen der postheroischen Nachkriegspolitik, die Emotionsaversion ein fester Bestandteil der politischen Kultur der Bundesrepublik.

Emotionen werden heutzutage eher bei radikalen populistischen Kräften verortet – verbunden mit dem Vorwurf, sie würden vor allem Angst, Wut und Hass schüren. Doch diese Analyse greift zu kurz. Denn häufig bleibt unbeachtet, dass auch und gerade populistische Kräfte mit positiven Emotionalisierungen arbeiten, ein identitätsstiftendes Wir-Gefühl anbieten und an die emotionalen Lebenswelten ihrer (potentiellen) Anhänger andocken. Wie wirksam diese positive Emotionalisierung für populistische Bewegungen ist, lässt sich längst sehen: So zeigen Studien, dass zum Beispiel das Verhältnis der AfD-Anhängerschaft zu ihrer Partei stärker von Hoffnung geprägt ist als das für die meisten anderen Parteien und deren Unterstützer gilt.

Wut mobilisiert kurzfristig, Hoffnung bindet langfristig. Auch die Nazis gaben vielen Menschen das Gefühl, Teil eines großen Zukunftsprojektes zu sein. Die demokratischen Kräfte der Weimarer Republik hatten dagegen nur ein schwach ausgeprägtes Emotionsangebot. Während sich heute zeigt, dass antidemokratische Kräfte die gesamte Emotionsklaviatur von Angst bis Hoffnung erfolgreich beherrschen, so haben sich die demokratischen Kräfte in ihrer Nüchternheit verschanzt. Dabei dürfen wir in einer Demokratie den Demokratiefeinden besser nicht die Emotionsdominanz überlassen.

Woher kommt die Abneigung gegenüber Emotionen?

Die Annahme, dass Emotionalität der natürliche Feind der Rationalität und somit ein Störfaktor für vernünftige Politik sei, wird häufig aus der Aufklärung abgeleitet. Dabei war es ausgerechnet Immanuel Kant, der Emotionen als „Triebfeder der praktischen Vernunft“ beschrieb. Ihnen kämen positive Funktionen zu, etwa die Herstellung von Aufmerksamkeit oder Motivation zum Handeln.

„Emotionen sind der Türöffner und nicht die Barriere zu reflektiertem Denken.“

Diese Sicht Kants ist erstaunlich nah am Forschungsstand der modernen Neurowissenschaft. In diesem Feld hat sich schon vor vielen Jahren die Erkenntnis durchgesetzt, dass menschliche Entscheidungen in einem kongenialen Zusammenspiel von Rationalität und Emotionalität entstehen. Emotionen sind in diesem Teamwork der Türöffner und nicht die Barriere zu reflektiertem Denken.

Hoffnung, Wut und Angst besetzen

Wie also geht demokratische Emotionalisierung in Abgrenzung zur Affektpolitik der Demokratiefeinde? Weil diese Grenzen in der politischen Debatte häufig verschwimmen, lohnt es, sich der demokratischen Emotionalisierung zunächst ex negativo, also anhand undemokratischer Formen, zu nähern. Undemokratische Emotionalisierungen sprechen Individuen oder Gruppen das Menschsein ab (Dehumanisierung), markieren politische Mitbewerber oder Medien als Feinde (Antagonisierung), erheben auf ihre Lügen einen absoluten Wahrheitsanspruch (Wahrheitsmonopolisierung) oder delegitimieren demokratische Institutionen und erklären sie zu Agenturen der Unterdrückung (Demokratieverachtung).

„Demokratische Kräfte müssen mit Ängsten und Wut umgehen, sie integrieren, statt sie kleinzureden.“

Für eine demokratische Emotionskultur und einen wirksamen Ansatz gegen Extremismus und Populismus brauchen demokratische Kräfte ein tiefergehendes Verständnis über die Funktionsweise von Gefühlen für die politische Meinungsbildung im Allgemeinen und über effektive Emotionalisierungen für ihr Politikangebot im Speziellen. Die Emotionsforschung hat hervorgebracht, dass Hoffnung, Wut und Angst die wichtigsten Emotionskategorien für das politische Verhalten von Menschen sind. Demokratische Kräfte müssen alle drei Kategorien besetzen, wenn sie Menschen für sich gewinnen wollen. Das heißt auch mit Ängsten und Wut umzugehen, sie zu integrieren, statt sie kleinzureden.

Mehr Emotionen wagen!

Emotionales Potenzial haben in erster Linie die Verwirklichung und Verletzung von Werten, die Menschen wichtig sind, etwa Gerechtigkeit, Freiheit oder Sicherheit. Emotional ist auch, was real ist, sprich das, was das Lebensweltliche und das Liebgewonnene im Alltag von Menschen berührt. Einige konkrete Anhaltspunkte finden sich in einer Studie, die für das Buch „Mehr Emotionen wagen“ durchgeführt wurde: Die Zustände auf dem Wohnungsmarkt oder die spürbar kaputte soziale Infrastruktur können lebensnahe Themen sein, bei denen sich Menschen auch emotional für politische Vorschläge mobilisieren lassen. Beim Thema Migration können insbesondere konservative Emotionalisierungen von Leitprinzipien wie Ordnung und Rechtsstaatlichkeit überzeugen. Dabei können Emotionalisierungen in bestimmten Themenbereichen sogar über ein breites politisches Spektrum hinweg ansprechen und aktivieren: Beim Thema Klimaschutz stößt etwa die Wut über Ungerechtigkeiten zwischen wohlhabenden Verursachern und ärmeren Leidtragenden der Klimakrise sowohl im „progressiven Lager“ als auch bei rechtspopulistischen Wählern auf hohe Resonanz.

Am Ende sollte demokratische Politik Hoffnung erzeugen. Auch dafür gibt es empirische Hinweise: Wichtig ist ein Zielbild, das beschreibt, wohin man eine Gesellschaft führen will. Zweitens braucht man einen plausiblen Umsetzungsplan, der die Erreichung machbar erscheinen lässt. Und drittens müssen Menschen zu Subjekten des Wandels gemacht werden. Kaum eine Emotion wird in diesen Zeiten mehr von radikalen Kräften ausgebeutet wie das Gefühl des Kontrollverlustes. Hoffnung, ganz egal auf welcher Seite des politischen Spektrums, entsteht jedoch am ehesten, wenn Menschen ein Gefühl des Kontrollgewinns und der Handlungsfähigkeit haben. Veränderungszuversicht entsteht durch Teilhabe.

1.4.2025
News

Mitmacht 2025: kollektive Strategien in Wien

Nach dem erfolgreichen Start von Mitmacht im letzten Jahr, geht unser Demokratiefestival diesen November in die zweite Runde.

News
Mitmacht

In diesem Jahr ist Wien europäische Demokratiehauptstadt. Daher gab es für uns kaum einen Zweifel, wohin es mit der zweiten Ausgabe unseres Mitmacht-Festivals gehen muss. Wir freuen uns also sehr, im November Akteur*innen aus dem gesamten deutschsprachigen Demokratieraum in Wien zu versammeln, um erneut über kollektive Strategien zur Stärkung der Demokratie zu beraten. Über den bald folgenden Open Call für das Programm sowie alle weiteren Festivalnews halten wir hier im Magazin sowie in unserem Newsletter auf dem Laufenden.

1.4.2025
News

Herzlich willkommen, Emilija!

Ab sofort unterstützt uns Emilija Ilić als Projektmanagerin in unserem Team in Wien.

News

Unser Team wächst weiter. Wir heißen Emilija Ilić herzlich willkommen in unserem österreichischen Team. Emilija hat ihr Bachelorstudium in Medienmanagement 2024 abgeschlossen, worauf direkt der Master in Journalismus und Neue Medien folgte. Als freie Journalistin hat sie für unterschiedliche Medien gearbeitet, unter anderem für biber Magazin, die chefredaktion, KurierTV oder die Wiener Zeitung. Als Moderatorin war sie unter anderem für den „Guten Rat für Rückverteilung“ und den „Klimarat der Hochschulen” tätig. Erfahre hier mehr über Emilija.

18.2.2025
News

Herzlich willkommen, Andrea!

Ab sofort unterstützt uns Andrea Marti als Praktikantin in unserem Team in Bern.

News

Andrea ist gerade aus Indonesien zurückgekehrt, wo sie neun Monate für die schweizerische Botschaft gearbeitet hat. Ihr Studium der internationalen Beziehungen und ihre Leidenschaft für Demokratie und internationale Zusammenarbeit haben sie jetzt zu Faktor D geführt. Und wir freuen uns sehr, dass sie uns in den nächsten Monaten unterstützt. Erfahre hier mehr über Andrea.

17.2.2025
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News

Baukasten für Jugendteilhabe als Download

Im Rahmen unseres ersten Innovationsprozesses wurde ein neuer Baukasten für Jugendteilhabe entwickelt und gefördert. Wir stellen ihn vor.

News
Mission #1

Wie können junge Menschen im ländlichen Raum besser teilhaben? Dazu fand 2023/24 unser erster Innovationsprozess statt. Entstanden sind insgesamt sieben Projektideen, von denen vier im Rahmen eines kollektiven Vergabeprozesses mit Projektgeldern ausgestattet wurden. Der Baukasten „Jugend Macht Gemeinde“ ist eines davon. Er richtet sich vor allem an kleine und mittlere Gemeinden und liefert maßgeschneiderte Werkzeuge, um Beteiligungsprojekte flexibel und nachhaltig umzusetzen. Wir stellen den Baukasten zusammen mit seinen Entwickler*innen Stephanie Behrens, Alexander Grünwald und Anna Thiemann online am 19. Februar vor. Sei dabei.

18.12.2024
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News

So war unser 2024

Ein neues Festival, zwei Innovationsprozesse und vieles mehr – unser Jahresrückblick.

News

Wenn 2024 ein Wort wäre – bei uns wäre es wohl „Mitmacht“. Nicht nur, weil unser neues Festival so heißt. Sondern weil bei vielen Menschen bei uns im Netzwerk wirklich angekommen ist, dass Faktor D ein Ort der Mitgestaltung sein soll. Ob in den Innovationsprozessen, in denen nicht wir, sondern die Teilnehmenden selbst die Fördergelder verteilen. Oder in den Veranstaltungen, in denen Akteur*innen aus dem gesamten DACH-Raum Wissen miteinander austauschen, das sie für wichtig halten. Das zweite Jahr von Faktor D geht im Zeichen dieser Mitmacht zu Ende. Und wir danken allen, die sich in dieses gemeinsame wachsende Netzwerk eingebracht haben und weiter einbringen. Hier findest du unseren ausführlichen Jahresrückblick.

9.12.2024
News

Geschafft: Innovationsprozess #2 erfolgreich beendet

Diese acht Projekte wurden entwickelt, um gesellschaftlichen Zusammenhalt mit KI zu stärken.

News
Innovationsprozess #2
Mission #2

Unser zweiter Innovationsprozess ist erfolgreich zu Ende gegangen. Und damit drei Monate voller neuer Perspektiven, inspirierender Lösungen und wertvoller Verbindungen für die Zukunft. Wie kann KI zum Zusammenhalt der Gesellschaft beitragen? Auf diese Frage haben 20 Akteur*innen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Italien in den letzten Monaten Antworten gefunden. Innerhalb von sechs Online-Workshops sind acht konkrete Projektideen entwickelt worden, von denen fünf im kommenden Jahr mit insgesamt 100.000€ durch Faktor D gefördert werden. Hier erfährst du mehr über die entstandenen Projekte.

1.10.2024
News

Erfolge beim ersten Mitmacht-Festival

Über 100 Teilnehmende trafen sich bei Mitmacht 2024, um gemeinsame demokratische Strategien zu entwickeln – und das mit vollem Erfolg.

News
Mitmacht

Weg von vereinzelten Lösungen hin zu kollektiven Strategien – um so unsere Wirkung als demokratische Akteur*innen zu verstärken. Das war das Ziel des ersten Mitmacht-Festivals von Faktor D, das vom 4. bis 6. September 2024 in Ingolstadt stattgefunden hat. Im Rahmen von zahlreichen Workshops, Panels und Diskussionen kamen über 100 Menschen aus der deutschen, österreichischen und schweizerischen Demokratieszene zusammen und teilten ihr Wissen, tauschten sich aus und lernten voneinander. Der Fokus lag dabei stets auf der Frage, wie man von vereinzelten Ansätzen zu koordinierten, kollektiven Strategien gelangen kann, um als demokratische Gemeinschaft nachhaltige Wirkung zu erzielen. Wir danken allen Teilnehmenden und Partner*innen des Festivals. Hier bekommst du einen Eindruck, wie es in Ingolstadt war.

24.7.2024
News

KI gegen Spaltung: Innovationsprozess #2 startet

Diese zwanzig Expert*innen wollen den gesellschaftlichen Zusammenhalt mit KI stärken.

News
Innovationsprozess #2
Mission #2

Der zweite Innovationsprozess nimmt Fahrt auf. Zwanzig Expert*innen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Italien finden ab sofort in unserer ko-kreativen Projektentwicklung zusammen. Sie entwickeln und skalieren innovative Projekte, die der gesellschaftlichen Polarisierung durch künstliche Intelligenz etwas entgegensetzen. Am Ende verteilen sie als Gruppen einen Fonds von bis zu 100.000 Euro. Hier stellen wir die Mitwirkenden vor.

27.6.2024
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News

Faktor D verstärkt neue KI-Allianz

Wie kann künstliche Intelligenz demokratische Strukturen stärken? Faktor D ist Teil der neuen Wirkungsallianz AI4Democracy.

News
Mission #2

Die Zivilgesellschaft bündelt ihre Kräfte, um den Herausforderungen von Künstlicher Intelligenz zu begegnen. In diesem Sinne verstärkt Faktor D ab sofort AI4Democracy in Deutschland. Die Allianz setzt sich für die Nutzung von KI für die Demokratie ein. Mit dabei sind unter anderem: Brand New Bundestag, CORRECTIV, ProjectTogether und PHINEO. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit bei AI4Democracy.

27.6.2024
News

Wir brauchen Regeln für die KI

Faktor D engagiert sich ab sofort für eine Selbstverpflichtung im Umgang mit künstlicher Intelligenz.

News
Innovationsprozess #2
Mission #2

Noch nutzen viele Menschen KI ohne klare Standards. Uns als Zivilgesellschaft fehlen gute Richtlinien, die uns helfen, die neu entstehenden Werkzeuge verantwortungsvoll zu nutzen. Daher machen wir ab sofort beim Projekt „Code of Conduct Demokratische KI“ mit, das von D64 – Zentrum für Digitalen Fortschritt initiiert wurde. Hier erarbeiten verschiedene gemeinwohlorientierte Organisationen eine Selbstverpflichtung – einen sogenannten Code of Conduct – für den Umgang mit künstlicher Intelligenz. Hier erfährst du mehr über das Projekt.

27.6.2024
News

Start der Mission #2: KI für gesellschaftlichen Zusammenhalt

Wir stellen uns der Herausforderung, wie künstliche Intelligenz den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken kann.

News
Innovationsprozess #2
Mission #2

Kaum etwas verändert unser Leben gerade so rasant wie Künstliche Intelligenz. Wir müssen diese Veränderungen aktiv mitgestalten. Deshalb haben wir die Mission STRG Depolarisierung ins Leben gerufen, um die Gefahren, aber auch die Möglichkeiten von KI für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt zu erkunden. Wir rufen Akteur*innen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz auf, ihre Ideen, Expertisen und Energien dazu einzubringen. Hier gibt es mehr Informationen.

31.5.2024
News

Mitmacht-Festival 2024: Jetzt Tickets sichern!

Vom 4. bis 6. September feiert unser Demokratiefestival in Ingolstadt seine Premiere. Die Tickets sind ab sofort erhältlich.

News
Mitmacht

Wir sind gerade in den letzten Zügen, das Programm für unser Mitmacht-Festival zu vervollständigen. Wie ein großes Puzzle fügt sich langsam alles ineinander. Bei der Sichtung der vielen Einreichungen aus dem Call for Participation war für uns eines immer wieder spürbar: der große Drang von Akteur*innen im DACH-Raum, sich zu den wichtigen Themen strategisch auszutauschen. Nutze die Gelegenheit und hole dir eines der limitierten Tickets für Anfang September.

24.4.2024
News

Open Call für unser neues Demokratiefestival

Vom 4. bis 6. September feiert das-Mitmacht-Festival in Ingolstadt seine Premiere: bewirb dich und sei mit deinem Beitrag dabei.

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Mitmacht

Es bewegt sich etwas: Demokratie-Macher*innen haben in den letzten Monaten Millionen Menschen auf die Straßen gebracht, sich erfolgreich gegen antidemokratische Bewegungen gewehrt und im Großen und Kleinen an Lösungen gearbeitet. Wie haben sie das geschafft, was sie geschafft haben? Beim Mitmacht-Festival wollen wir voneinander lernen, Ideen und Strategien verzahnen und die Dinge gemeinsam anpacken. Darum laden wir vom 4. bis 6. September zum Mitmacht-Festival ein. Und jetzt hast du die Chance, das Festival zu deiner Bühne zu machen: Noch bis zum 15. Mai freuen wir uns über kreative, wissenschaftliche und praxisnahe Vorschläge für unterschiedlichste Formate, mit denen du Themen auf die gemeinsame Agenda setzen kannst, die dir besonders wichtig sind. Viel Erfolg bei deiner Einreichung.

4.4.2024
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Herzlich willkommen, Noa!

Ab sofort unterstützt uns Noa Dibbasey als Praktikantin in unserem Team in Bern.

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Bereits in ihrer Matura-Arbeit hat sie sich mit der Frage beschäftigt, wie wir die Partizipation von jungen Menschen in unserer Demokratie fördern können. Danach hat sie im Politik-Ressort einer Schweizer Zeitung gearbeitet und eine Kolumne über die Lebensrealität junger Menschen geschrieben. Jetzt studiert sie – neben ihrer Arbeit bei Faktor D – in Bern Sozialwissenschaften und Data Science, wo sie sich erneut auf den Schwerpunkt Demokratie konzentriert. Erfahre hier mehr über Noa.

20.3.2024
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Am Ziel: Innovationsprozess #1 erfolgreich beendet

Diese sieben Projekte wurden entwickelt, um die Jugendteilhabe im kommunalen Raum zu stärken.

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Innovationsprozess #1
Mission #1

Wie lässt sich die Teilhabe junger Menschen auf der kommunalen Ebene stärken? In den letzten Monaten haben sich 32 Expert*innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz dieser Herausforderung in unserem Innovationsprozess angenommen. Der Prozess ist nun erfolgreich zu Ende gegangen: Entstanden sind insgesamt sieben Projektideen, von denen vier im Rahmen eines kollektiven Vergabeprozesses mit Projektgeldern ausgestattet wurden. Damit unterstreicht der Innovationsprozess das große Potential einer starken strategischen Zusammenarbeit demokratischer Kräfte. Hier erfährst du mehr über die entstandenen Projekte.

1.2.2024
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Herzlich willkommen, Laura!

Ab sofort unterstützt uns Laura Dederichs als zweite Projektmanagerin in unserem Team in Berlin.

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Seit Beginn des Jahres 2024 hat unser Team Verstärkung: Laura Dederichs wird ab sofort die Arbeit von Faktor D als weitere Projektmanagerin in Deutschland unterstützen. Mit einem Master in kritischer Migrationsforschung und Erfahrung in Organisationsentwicklung bringt sie wertvolle Einblicke in das Team. Ihr Ziel bei Faktor D ist es, trinationale Netzwerke zu stärken und demokratische Teilhabe zu fördern. Erfahre hier mehr über Laura.

20.12.2023
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So war unser 2023

Eine erste Mission, ein neuer Name und vieles mehr – unser Jahresrückblick.

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Manche Jahre fühlen sich an wie zwei. Ganz einfach, weil so viel passiert. Und so war das auch bei uns: Anfang des Jahres haben wir damit begonnen, Faktor D als Organisation von Null an aufzubauen. Das Team ist an Bord gekommen, die drei Trägerorganisationen haben sich enger verzahnt, unser Strategiegremium trat erstmals zusammen und wir haben uns sogar einen neuen Namen gegeben. Und mit unserer Mission zur Stärkung der Teilhabe von Jugendlichen im kommunalen Raum ist im Herbst unser erstes großes Angebot an den Start gegangen. Was für ein Jahr! Hier findest du unseren ausführlichen Jahresrückblick.

15.11.2023
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Premiere: Innovationsprozess startet

Innovative Projekte und bis zu 100.000 Euro Förderung: diese Expert*innen stärken Jugendbeteiligung.

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Innovationsprozess #1
Mission #1

Wie lässt sich die Teilhabe junger Menschen auf der kommunalen Ebene stärken? Mit dieser Frage beschäftigen sich ab sofort diese 32 Expert*innen aus dem DACH-Raum. Sie entwickeln nun über mehrere Monate hinweg innovative Projekte und entscheiden gemeinsam als Gruppe über bis zu 100.000 Euro Förderung. Ziel ist es, die Teilhabe von Jugendlichen zu stärken und eine starke Demokratie für morgen zu fördern. Der Innovationsprozess ist Teil der ersten Mission von Faktor D.

18.10.2023
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Start der Mission #1: Jugendteilhabe stärken

Jugendliche einbinden und Demokratie fördern: In unserer ersten Mission dreht sich alles um aktive Teilhabe auf kommunaler Ebene.

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Mission #1

Wie können sich junge Menschen in die Gesellschaft einbringen? Immer mehr Jugendliche verlieren ihr Vertrauen in das demokratische System. In unserer ersten Mission Generation Mitgestaltung möchten wir die Teilhabe Jugendlicher auf kommunaler Ebene stärken. Faktor D widmet sich als strategisches Netzwerk für Demokratie in Deutschland, Österreich und der Schweiz nun dieser Herausforderung. Wir laden Akteur*innen ein, sich zum Thema auszutauschen, ihre Netzwerke auszubauen und gemeinsam innovative Lösungsansätze zu entwickeln. Hier gibt es mehr Informationen zur Mission #1.

23.8.2023
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Wir sind jetzt Faktor D!

Neuer Name, gleiches Ziel: Der Hub für Demokratie heißt ab sofort Faktor D.

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Ein Name ist für eine Organisation mehr als eine schöne Fassade. Mit unserem neuen Namen Faktor D möchten wir vor allem eines unterstreichen: Die Lösung der Probleme, vor denen die Demokratie steht, wird immer eine Gleichung aus vielen Teilen sein. Unsere Aufgabe ist es nun, sie zusammenzubringen. Wir verabschieden uns also von Hub für Demokratie und starten mit Faktor D neu durch.

6.4.2023
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Es geht los

Der Hub für Demokratie stellt sich in mehreren Auftaktveranstaltungen in Bern, Wien und Berlin vor. Sei dabei.

News

Vor gut zwei Jahren haben sich Stiftungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammengetan und in einem partizipativen Prozess eine Ausschreibung gestaltet, um die Demokratie im DACH-Raum zu stärken. Aus diesem mehrjährigen ANSTOSS-Prozess sind wir als Hub für Demokratie hervorgegangen. Und wir freuen uns nun, unsere Ideen und Pläne erstmals vorzustellen. Melde dich jetzt für eine unserer Auftakt-Veranstaltungen an.

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